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Die Informationen in dieser Seite sind nicht mehr soo aktuell. Diese Informationen werden aber immer wieder für die Bearbeitung von Rechtsstreitigkeien gebraucht, welche Ihre Wurzeln in der Vergangenheit haben.

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Gesetzesänderungen zum 01.01.2003

Arbeit - Hartz-Reform - die Sogenannte tritt am 1.1.03 in Kraft und soll der Arbeitslosigkeit das Ende (?) bereiten. Auszüge >>>

Wem eine Kündigung ins Haus steht, muss dies dem Arbeitsamt schnellstmöglich (sofort!) mitteilen. Verspätungen werden mit 7 bis 50 Euro täglich geahndet. Maximale: 30 Tagessätze. Diese werden von der Stütze abgezogen.

Arbeitssuchende ohne familiäre Bindungen müssen mobiler werden. Umzüge können vom Amt mit zinslosen Krediten oder Übernahme der Speditionskosten gefördert werden. Wer länger als 3 Monate keinen Job hat oder in Aussicht hat, muss in die Fremde. Oder aber - die Kohle wird gestrichen.

Wer eine ihm angebotene Arbeit ablehnt, muss zukünftig die Unzumutbarkeit nachweisen.

Ab der Kündigung (auch bei Aufhebungsvertrag) muss sich der Arbeitslose in Spe um neue Arbeit bemühen. Dafür muss er freigestellt werden. Bis zu vier Tage werden bezahlt. Bei mehr als zweijähriger Angehörigkeit zum Betrieb sind es sieben Tage, bei mehr als fünf Jahren Betriebszugehörigkeit sind es zehn Tage. Spesen der Arbeitssuche übernimmt das Arbeitsamt.

Sogenannte Personal Service Agenturen stellen Arbeitslose ein und verleihen sie (spätestens) ab 2004 zu den im Entleihbetrieb geltenden Bedingungen. Natürlich sind tarifliche Ausnahmen möglich. So als Zeitarbeiter Verliehene erhalten sechs Wochen lang ein Entgelt, das der Höhe des Arbeitslosengeldes entspricht.

Die Ich-AG soll Kleinstexistenzgründer ("Mehr wird wohl mit den paar Mark auch nicht gehen" - kleine Anmerkung am Rande!) fördern. Die Schwarzarbeit soll so in Weissarbeit gewandelt werden.

Arbeitslose - die sich selbstständig machen und weniger als 25 000 Euro im Jahr verdienen, erhalten bis zu drei Jahre Zuschüsse. Im ersten Jahr gibts 600,00 - im zweiten 360,00  und dann 240,00.

Sozialämter und Arbeitsämter werden - Step by Step - in "Jobzentren" umgewandelt. In Zukunft soll vorrangig Arbeit vermittelt werden, wobei Jugendliche gezielt gefördert werden sollen.

Langzeitarbeitslose müssen mit verschärften Anrechungsregeln beim Einkommen rechnen. Arbeitslosengeld und Arbeitslosenhilfe werden von der Lohnentwicklung abgekoppelt.

Bei der Arbeitslosenhilfe werden zukünftig die Einkommen der Ehepartner und sonstigen Partner stärker mitangerechnet als bisher. Das gesamte verwertbare Vermögen von Arbeitslosem und Lebenspartner wird berücksichtigt, soweit die Freibeträge überschritten werden. Dies sind 200 Euro pro Lebensjahr von Arbeitslosem und Partner, maximal jedoch jeweils 13000 Euro.

Arbeit -  Gilt ab 01.04.2003 - Auf 400 Euro monatlich (war - 325 Euro) werden die steuer- und sozialabgabenbegünstigten Minijobs (auch im Nebenjob - aber nur einer!) im Haushaltbereich angehoben. 25% zahlt davon der Arbeitgeber pauschal.

Bis zu 800 Euro ist der Betrag, bei dem zukünftig beim Arbeitnehmer verminderte Sozialabgaben fällig werden. Bei 4% fangt es an und steigt dann gleichmässig bis 21%. 

Bis Maximum 510 Euro können von Arbeitgeber steuerlich abgesetzt werden. Liegt das Einkommen einer Haushaltshilfe über der für Minijobs geltenden Grenze können vom Arbeitgeber bis 2400 Euro steuerlich geltend gemacht werden.

Und da wären noch:

  • Dosenpfand - Ab ersten Januar wird Pfand erhoben und zurückgezahlt. Und zwar dort wo die Dose gekauft wird. Und weils so gut durchdacht war, wird im Herbst wahrscheinlich nachgebessert. Wir werden hier nachbessern!
  • Preisangabenverordnung - Fernanbieter (Katalog - Internet etc) müssen Preise so auszeichnen, dass Preise sämtliche Preisbestandteile einschliessen. Die Kosten für Lieferung und Versand sind kenntlich zu machen. Hotels können nun ihre Preisangaben in jedem einzelnen Zimmer unterlassen.
  • Grundsicherung - (- GSiG - ) die bedarfsorientierte für über 65jährige soll die Altersarmut bei voll Erwerbsgeminderten (?) zukünftig vermeiden. Auf das Einkommen von Kindern und Eltern wird nicht zurückgegriffen. Das ist das eigentlich Neue daran.
  • Tabaksteuer - Alle Jahre wieder. Ab dem 1. Januar kostet der Stengel zwei Pfennige mehr. Das wird die Raucher rund 1 Milliarde kosten - Euro natürlich!
  • Ökosteuer - Fünfte und (hoffentlich) letzte Stufe der Ökosteuer. 0,26 Cent wird auf die Kilowattstunde aufgeschlagen, 3.07 Cent auf den Liter Sprit. Die Mehrwertsteuer verteuert das Ganze entsprechend noch einmal um 1/7.
  • Ökosteuer - Mit dem Gesetz zur Fortsetzung der ökologischen Steuerreform (schöne Wortschöpfung!) wird nichts erhöht. Jetzt wird abgebaut - Ausnahmeregelungen. Wird Erdgas zum Heizen verwandt erhöht sich der Steuersatz von 3,47 auf 5,5 Euro je Megawattstunde, für Flüssiggas steigt die Abgabe von 38.43 auf 60.60 Euro je Tonne und für schweres Heizöl von 17,89 auf 25,00 Euro je Tonne. Bei Nachtspeicherheizungen erhöht sich der Steuersatz von 10,20 auf 12,30 Euro je Megawattstunde.
  • Umwelt - Seit Jahresbeginn müssen auch Selbständige und Freiberufler Müll trennen. Und zwar nach: Plastik, Glas, Papier, Metall und organischen Abfällen. Die Sortierpflicht entfällt bei geringen Mengen (????)
  • Verkehr - Versicherungen -  Versicherungen aus EU- Staaten müssen jetzt in jedem EU-Land einen Beauftragten benennen. Haben Sie also einen Unfall mit einem "EU-Ausländer" genügt es zukünftig sich an den Beauftragten der gegnerischen Versicherung im eigenen Land zu wenden. Die Anschriften der Beauftragten werden Ihnen vom Zentralruf der Autoversicherer genannt. Die Nummer zum Notieren: 01802-5026 -
Und zum Schluss noch was Erfreuliches:

Briefporto wird um ca. 2 Pfennige billiger und - die blauen Schilder an Landstrassen und Autobahnen, die Ihnen immer sagten, welcher Sender gerade in Reichweite war, werden abgeschafft. Wenn das mal kein Fortschritt ist!

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Die gesetzlichen Neuerungen für das Jahr 2003 können bei der Bundesregierung als PDf-Datei heruntergeladen werden. >>> Klicken Sie bitte > Hier <> ! Sorry, aber der Link ist mittlerweile tot. Wie immer haben diese "Spezialisten", welche an der Seite der Bundesregierung arbeiten, den Verweis tot gemacht und die Inhalte nun unauffindbar irgendwo tief in der Webseite vergraben. Wie das halt so ist mit "Toppersonal".

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