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So Sarkasmus aus.

Mal eine Frage zu Anfang: Haben wir Frauen es generell nötig via Gesetzgebung gleichberechtigt gemacht zu werden? In einigen Bereichen war das sicherlich angebracht, in einigen Bereichen ist es nach wie vor angebracht, aber auch in diesem? In den "höheren" Etagen?

Was soll das bringen? Wie sollte, könnte, müsste sichergestellt werden, dass die hinter dem Gedanken stehende Intension sich auch durchsetzt? Wie verhindert werden, dass sich nur für Frauen nun ein völlig neues Betätigungsfeld auftut, dass der Alibiquotenfrau, die lediglich für ihre blosse Anwesenheit gut bezahlt wird?

Die Strukturen sind wie sie sind, was sich über lange Zeit etabliert und eingeschliffen hat, kann nicht per gesetzlicher Verordung innerhalb kurzer Zeit aufgebrochen werden. Sollte es tatsächlich noch so sein, dass eine "Männergesellschaft" die Macht unter sich weitergibt, um diese Macht zu erhalten, wird daran auch eine gesetzlich verordnete Frauenquote an diesem Machterhaltungsmodus nichts ändern. 

Haben Frauen in Führungspositionen heute noch die Fama in diesen Positionen zu sein, weil sie ihren männlichen Kollegen zumindest gleichwertig sind, könnte sich dieses Bild ins Negative verschieben. Es wäre nicht mehr vorauszusetzen, dass eine Frau in Führungsposition diese Position ihrer Qualifikation verdankt.

Bei zwei ungefähr gleichwertigen Kandidaten, männlich und weiblich, von denen der Mann möglicherweise der leicht geeignetere Kandidat wäre, könnte eine zu erfüllende Frauenquote (zumindest auf unbestimmte Zeit) entscheidungsrelevant dafür sein, dass sich gegen den Mann entschieden werden muss. So richtig fair wäre das gegenüber der "Männerwelt" ja nun auch nicht.

Also ich als Frau bin da doch etwas arg skeptisch, ob ich mich und meine Geschlechtsgenossinnen so gefördert sehen will. Und eine Frauenquote nur um der Statistik willen kann es nun auch nicht sein.

Ich bin mir keineswegs sicher, dass man mit der Maxime etwas schnell erzwingen zu wollen, was sich vielen zu langsam entwickelt, Frauen wirklich etwas Gutes tut.

Aber es ist wie es ist und man wird sehen, sehen müssen.

 

 

 

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